Mehr als nur Mama.
- mamastories
- 19. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Aug.
von Laura @mamastories
Ich wollte immer Mama sein. Schon als kleines Mädchen habe ich davon geträumt, irgendwann eigene Kinder zu haben. Und als dieser Traum dann Wirklichkeit wurde, war da plötzlich diese riesengroße bedingungslose Liebe – die einem manchmal fast das Herz sprengt.
Aber ich hätte nie gedacht, dass dieser Traum mich auch so sehr fordern würde. Dass ich so oft an meine Grenzen stoße – und das nicht nur, weil meine Kinder anstrengend sein können, sondern weil das Leben als Mama einfach oft zu viel ist.
Weil du keine Pause-Taste hast. Keine Stille-Taste. Kein „Ich mach das morgen“. Stattdessen: Kinder, die streiten, trotzen, fordern. Nächte, die kurz sind. Tage, die lang sind. Und das Gefühl, gleichzeitig alles sein zu müssen – Mama, Ehefrau, Arbeitnehmerin, Freundin, Köchin, Psychologin, Animateurin und bitte immer gut gelaunt.
Ich war auch vor dem Mama-Sein glücklich – und genug.
Bevor ich Kinder hatte, war mein Leben auch schön. Ich hatte Zeit. Ich war unabhängig. Ich hatte keinerlei Verantwortung, außer die für mich selbst. Ich habe ausgeschlafen, bin abends spontan losgezogen, habe stundenlang Serien geschaut oder gelesen. Ich war frei. Und zufrieden.
Ich war auch ohne Kinder schon ein vollständiger Mensch. Ich war genug.
Und auch wenn ich heute eine sehr glückliche Mama bin, fehlt mir dieses Leben manchmal. Nicht, weil ich meine Kinder nicht liebe – sondern weil ich manchmal mich vermisse.
Mama sein bedeutet: Immer verfügbar. Immer bereit.
Es gibt Tage, da wünsche ich mir nichts sehnlicher als eine einzige Sache: Einmal 24 Stunden nur für mich. Kein "Mamaaa!", kein Ziehen an meinem Shirt, kein "Ich will aber...". Nur Ruhe. Und Luft. Und das Gefühl, einfach wieder ICH zu sein.
Aber genau das fehlt oft. Weil das Mama-Leben keine Pausen kennt. Weil es so viel gibt, was man geben muss – jeden Tag, jede Nacht. Und manchmal einfach nichts mehr übrig bleibt.
Bin ich immer geduldig und handle pädagogisch wertvoll? Ganz sicher nicht. Reagiere ich manchmal genervt, laut, unfair? Oh ja. Und abends kommt sie dann wieder, diese Stimme im Kopf: Hättest du nicht ruhiger bleiben können? Nicht verständnisvoller sein sollen?
Ich sitze dann manchmal heulend neben meinem Mann auf der Couch und frage mich: Reicht das, was ich gebe? Oder mache ich alles falsch?
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